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Rudolf Wilhelm Ernst Kaußmann  
Bericht über meine Ahnenforschung
Teil 1: Einleitung  
Meine väterliche Familie galt in meiner Jugend gemäss mündlicher Überlieferung als von jeher in der Haupt- und Handelsstadt Frankfurt an der Oder ansässig. Diese Annahme wurde noch dadurch bestärkt, daß ausser uns noch eine zweite Familie Kaußmann dort lebte, die von einem Bruder meines Grossvaters Rudolf Kaußmann abstammte. In meinem Elternhause gab es zwar kein ausgeprägtes Interesse für eine exakte Familienforschung, aber dennoch blieben Erinnerungen an die Vorfahren lebendig, besonders soweit sie an überkommenen Gegenständen hafteten. Da war vor allem das von meinem Grossvater gebaute (oder erworbene?) Haus Gubener Strasse 22 a – es steht heute noch – in dem meine Grossmutter Emilie geb. Michel bis zu ihrem Tode im Jahre 1927 wohnte. An der Wand im Herrenzimmer meines Vaters hingen Säbel und Degen aus der Militärdienstzeit meines Grossvaters und im Schubfach eines Biedermeier-Schreibpultes lagen die Verdienst-Medaillen, deren Urkunden noch erhalten sind. Auf dem Neuen Friedhof zeigte mir mein Vater noch in meiner Kinderzeit das Grabkreuz meiner Urgrossmutter Henriette geb. Gierscher . Auch bewahrte mein Vater ein Freundschaftsalbum meines Urgrossvaters Ferdinand Kaußmann . Im nationalsozialistischen Staat seit 1933 wurde für die Anstellung im öffentlichen Dienst und weit darüber hinaus der Nachweis der nichtjüdischen Abstammung bis zu den Grosselternpaaren verlangt. Damit wurde ein allseitiges Interesse an der Ahnenforschung und demzufolge ein Sturm auf die Standesämter und kirchlichen Archive ausgelöst. Ich hatte es auf Grund der Kenntnisse meiner Eltern über ihre unmittelbaren Vorfahren nicht schwer, die erforderlichen Nachweise zu beschaffen. Aber dabei stiess ich auf einen Herkunftsvermerk des ersten in Frankfurt ansässig gewordenen Kaußmann. Es war der Vater meines Urgrossvaters namens George Kaußmann . Von ihm heisst es in der Kirchlichen Heiratsurkunde „aus Perzke bei Neubrandenburg“. Damit war der ungefähre Zeitpunkt, zu dem die Geschichte der Frankfurter Familie Kaußmann einsetzte, entdeckt.  
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Fortsetzung:Teil 2:      Das Dorf Prützke  und die Lehnschulzenfamilie Kaußmann